Ob für die Festtage, zur Hochzeit, zum Aufsteirern oder für andere Festln – SteierMag stellt die echte Steirertracht und ihre Variationen vor, damit sie bei jedem Anlass zur perfekten Tracht greifen können.
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Das Dirndl

Von der bäuerlichen Tracht inspiriert, entwickelte sich das heutige Dirndl im 19. Jahrhundert in der städtischen Oberschicht als Gegenstück zur ausschweifenden französischen Mode. Die romantische Interpretation der Bauerntracht erfreute sich so großer Beliebtheit, dass es zum zentralen Element der Frauentracht wurde. Heute wird das steirische Dirndl in Alltags-, Sonntags- und Festtagsdirndl unterschieden – je nachdem, wie aufwendig seine Verarbeitung und wie edel seine Materialien.

Ein steirisches Dirndl oder “Steirischer Leiblkittl” besteht heute wie damals aus drei Teilen: dem Leib (Oberteil), dem Kittl (Rock) und der Schürze. Der Schnitt bleibt also grundsätzlich derselbe. Während die Alltagstracht – etwa jene aus Stainz wie hier links abgebildet – üblicherweise aus Baumwolle oder Leinen ist und meist an den Waden (nicht über dem Knie!) endet, unterscheidet sich die Sonntagstracht durch die Verwendung von Wolle und mitunter Seide, ist mit Spitze und Rüschen verziert und typischerweise knöchellang. Die Festtagstracht wiederum ist traditionell aus reiner Seide, aus den feinsten Materialien aufwendigst verarbeitet und reicht bis zum Boden. Ein solches Dirndl ist etwa das rechts abgebildete Anna-Plochl-Dirndl, das sich perfekt für eine Braut an ihrem Hochzeitstag eignet.



Der Steireranzug

Ähnlich dem Dirndl entwickelte sich auch der Steireranzug aus der Berufs- und Standestracht der arbeitenden Bevölkerung – genauer gesagt, aus der grün-grauen Bekleidung der Jäger in der Obersteiermark. Zu einem gesellschaftsfähigen Kleidungsstück, dass auch am Sonntag und zu Festtagen getragen wird, machte den steirischen Lodenanzug erst Erzherzog Johann Anfang des 19. Jahrhunderts, der damit seine “Einfachheit” und Volksnähe ausdrücken wollte.

Den Steireranzug gibt es in verschiedenen Varianten. Besonders bekannt sind der rechts abgebildete Altsteirer-Anzug (der “Salonsteirer”), sowie der links abgebildete Leobener Anzug (oder “Jägerrock”), der sich durch seinen Stehkragen ohne Revers und Achselspangen auszeichnet. Zum Rock des Steieranzugs kann entweder die traditionelle Hose mit den grünen Lampassen an den Seiten oder – wie Erzherzog Johann es pflegte – auch die “Lederne” angezogen werden, eine enge Wildleder-Kniebundhose, wie auf unserer Illustration links zu sehen ist. Fehlen darf natürlich nicht zuletzt der Steirerhut mit seinem Gamsbart oder Auerhahn-Federn.

Der Steireranzug stellte sich als so beliebte Tracht heraus, dass viele andere Bundesländer eine ähnliche Landestracht kreieren wollten, wodurch unter anderem der Kärntner Anzug entstand. Diese Anzüge wurden allerdings erst im 20. Jahrhundert erfunden und sind meist in ihrem Schnitt stark vom Steireranzug beeinflusst, weshalb auch diese umgangssprachlich des Öfteren “Steireranzug” genannt werden.


Die moderne steirische Tracht

Natürlich gibt es inzwischen bei der steirischen Tracht noch viele weitere Möglichkeiten. Kurze Lederhosen etwa sind heutzutage sowohl bei Männern wie auch bei Frauen sehr beliebt. Genauso wie die Modeschöpfer des 19. Jahrhunderts die ländliche Tracht neuinterpretierten, sorgen die steirischen Modemacher auch heute ständig für einzigartige, neue Trachtendesigns – die steirische Tracht entwickelt sich weiter und steht doch immer für Heimatverbundenheit und Tradition.