Der oststeirische Experte für hochfeste Stähle, die Winkelbauer Maschinenbau GmbH, stärkt nach dem größten Auftragseingang in der Unternehmensgeschichte ihren Standort in Anger. Neben der Expansionsinvestition für 30 zusätzliche Arbeitskräfte setzt das 140 Mitarbeiter umfassende Familienunternehmen auf die Digitalisierung der bestehende Produktionen – mit modernster Schweißrobotik, Zerspanungs- und Zuschneidetechnik. [Fotos: Melbinger]

1.200 Quadratmeter umfasst die neue in Leichtbauweise gefertigte Halle, die im oststeirischen Anger bei Weiz in Rekordtempo aus dem Boden gestampft wurde – und Vorbote einer der größten Expansionsschübe in der jüngeren Historie des steirischen Traditionsbetriebs Winkelbauer ist. Denn der bereits finalisierte Bau der Infrastruktur – auf dem neu erschlossenen etliche tausend Quadratmeter großen Grundstück der Firma – ist lediglich der Startschuss einer Fülle an Investitionen des aktuell 140-köpfigen Stahlverarbeiters.

Winkelbauer GmbH-Baumaschinenausrüstung, Wear Parts, Komponentenfertigung, Ideenschmiede,

Neben einer weiteren Schweißroboteranlage kommt ein Doppelpack in der CNC-Zerspanung und im Zuschnitt. „Mit der Expansion und dem Upgrade können wir die Qualität unserer Produkte sowie den Automatisierungsgrad unserer Fertigung weiter anheben“, betont Geschäftsführer Michael Winkelbauer. „Unsere Kernkompetenz, die Verarbeitung von hochverschleißfestem Stahl mit extrahoher Zähigkeit, können wir aber nicht nur in der für uns wichtigen Baumaschinenindustrie ausbauen. Wir wollen uns auch im Bereich der Komponentenfertigung noch stärker etablieren.“ Mittelfristig will Winkelbauer den Standort Anger als Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von härtestem Stahl positionieren. Das aktuelle Investitionsprogramm umfasst etwa fünf Millionen Euro und erstreckt sich bis Ende 2022.

Auftragshoch in Recyclingbranche

Michael Winkelbauer freut sich über das Auftragshoch, sieht aber in den hohen Rohstoffpreisen und dem Facharbeitermangel Erfolgshemmnisse.

Neben dem akuten Fachkräftemangel, der aus Sicht des Geschäftsführers „Hemmschuh für die konjunkturelle Widerauferstehung“ sei, drücken aktuell die Rohstoffkosten auf die unternehmerische Stimmung: „Wir sind mittelfristig gut ausgelastet und verzeichneten im ersten Quartal sogar den höchsten Auftragseingang aller Zeiten. Hier haben sicher auch die Investitionsanreize mitgeholfen. Die generellen Materialverfügbarkeiten und die Rohstoffpreise sind allerdings katastrophal“, erklärt Winkelbauer. Bedingt durch die ungebremste Baukonjunktur ist die Auslastung im Baumaschinenbereich sehr gut und trifft dabei auf eine rasante Entwicklung in der Recyclingbranche: Der hochverschleißfeste und hochfeste Stahl aus Anger kommt zunehmend in Schredder- und Abfallaufbereitungsanlagen als Verschleißbauteil zum Einsatz.