Als innovativstes Bundesland Österreichs gilt die Steiermark auch im Bereich moderner Wasserstoff-Technologie als Vorreiter. Die Energie Steiermark hat schon früh das Potenzial des Multitalents Wasserstoff erkannt, fördert verstärkt Projekte in diesem Bereich mit aktuell mehr als zehn Millionen Euro und setzt auch im eigenen Fuhrpark auf ein Wasserstoffauto.

Die Energiebranche verändert sich und in der hauseigenen Innovations-Schmiede der Energie Steiermark, dem „Next-Incubator“, werden laufend neue Ideen geboren und gemeinsam mit Start-Ups eng an deren Umsetzung gearbeitet. Wie beispielweise am ersten voll einsatzfähigen steirischen Energiespeicher auf Wasserstoffbasis – kurz: „Johann“ – der im Frühjahr 2021 durch die „Schladming Innovations und Entwicklungs GmbH“ in Schladming in Betrieb genommen werden konnte. Der von „EEG Energy Elements GmbH“ entwickelte Speicher kann mehr als 300 kWh Energie speichern und auf Abruf wieder freigeben. Das sorgt für Autonomie bei den Verbrauchern und gilt als wichtiges Element der dezentralen Stromerzeugung. Mit dem Energiespeicher „Johann“ wurde eine ganzheitliche technische Lösung entwickelt, die künftig sowohl in der Landwirtschaft, der Hotellerie als auch auf kommunaler Ebene eingesetzt werden kann. Unterstützt wird das Projekt von der Energie Steiermark, dem Land Steiermark sowie der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG.

Vorstandssprecher Christian Purrer und Vorstandsdirektor Martin Graf sehen in der Herstellung und Anwendungen von grünem Wasserstoff einen entscheidenden Baustein das Gelingen der Energiewende. [Bild: Symbol]

Aber warum Wasserstoff?

„Die Energie Steiermark steht unverwechselbar für erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit. Neben der Erzeugung ist aber vor allem die Speicherung und somit ganzheitliche, nachhaltige Nutzung von grünem Strom eine zentrale Herausforderung. Wasserstoff wird dabei neben anderen technischen Lösungen mit Sicherheit eine zentrale Rolle spielen. Darum legen wir unseren Fokus auf alle Anwendungsmöglichkeiten in diesem Bereich, wollen gezielt Pilotprojekte in allen Regionen der Steiermark positionieren“, so Christian Purrer und Martin Graf, Vorstand der Energie Steiermark.  

Neben der Energiezelle Johann werden daher auch andere Projekte wie „Renewable Gasfield“ im südsteirischen Gabersdorf umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Großanlage zur Wasserstoffproduktion in Kombination mit einer PV-Anlage, die zukünftig jährlich 300 Tonnen Wasserstoff erzeugen wird. Diese wird an eine bestehende Biogas-Anlage gekoppelt, sodass auch CO2-neutrales, grünes Methangas hergestellt werden kann. Das Projekt „Renewable Gasfield“ wird vom Klima- und Energiefonds gefördert und ist Mitglied der Wasserstoff-Vorzeigeregion WIVA P&G.

Schematische Darstellung der Abläufe im „Renewable Gasfield“. Dabei wird der durch eine PV-Anlage erzeugte Strom in jährlich 300 Tonnen Wasserstoff umgewandelt. Kombiniert mit einer bestehenden Biogas-Anlage kann außerdemCO2-neutrales, grünes Methangas, hergestellt werden. [Grafik: Energie Steiermark]

Wasserstoff ist ein wahrer Allrounder in seinen verschiedenen Anwendungsformen, ob nun als Treibstoff im Verkehr, in der Industrie oder eben als Energiespeicher. Deshalb könnte das Wunderkind auch das fehlende Puzzleteil in der Energiewende sein, denn seine größte Stärke ist sein Speicherpotential. So kann Wasserstoff Energieüberschüsse speichern und später wieder nutzbar machen, was im Bereich von Sonnen-, Wasser- und Windenergie von Vorteil ist. Damit nimmt Wasserstoff eine wichtige Rolle in der Zukunft von Energiesystemen ein.

„Johanns“ im Einsatz

Neben dem Pilotprojekt in Schladming sind noch weitere „Johanns“ in der Steiermark im Einsatz: Beim „Bauernbrot“ in Hartberg wird erforscht, wie viel der selbst erzeugten PV-Energie durch Speicherung als Wasserstoff und abermalige Umwandlung in Strom in die Nacht bzw. in den Winter mitgenommen werden kann. In Gasen ist die Errichtung einer „Energy Community“ – einer lokalen Energiegemeinschaft – in der Region Almenland das Ziel. Und über das Green Energy Lab bringt die Energie Steiermark die Energiezelle Johann auch über die steirischen Grenzen hinaus: 2021 sind weitere drei Anlagen in der Steiermark, Niederösterreich und im Burgenland geplant.

Schwerpunkt Green Energy
Dieser Beitrag wird unterstützt von der Energie Steiermark AG. Die inhaltliche Verantwortung liegt bei SteierMag.