Am 21. April sorgte eine Veranstaltung von atempo und dem Social Business Hub Styria im Lendhafen für Diskussionen zum Thema “Arbeit der Zukunft”. Wonach sucht die junge Generation und kann die steirische Unternehmenslandschaft diese Bedürfnisse erfüllen?

Unter dem Motto „Sabbatical, Spirit und Stock Options – Wie sich junge Menschen ihre Arbeitswelt wünschen“ trafen sich am vergangenen Donnerstag Entrepreneurs, Recruiter, Arbeitnehmer und Arbeitgeber zum Dialog. „Wir haben es in Zukunft mit einer anspruchsvollen Generation zu tun – und das ist gut so, weil es Verwerfungen in der Arbeitswelt korrigieren hilft”, erklärt Professor Wolfgang Mayrhofer im ersten Vortrag den Einstellungswandel in der Arbeitswelt. Der Arbeitgeber müsse heute mehr auf die Arbeitnehmerin eingehen, um die gefragten Fachkräfte für sich zu gewinnen.

New Work: Junge Arbeitnehmer wollen sinnvolle Arbeit auf Augenhöhe

Die Generation Z, also in etwa jene Menschen, die im Jahr 2022 zwischen 10 und 25 Jahre alt sind, hat andere Erwartungen an die Arbeitswelt als frühere Generationen: Das Gefühl der Dringlichkeit, den Klimakrise und konstante Innovation auslösen, sorge für ein großes Bedürfnis nach sinnvoller Arbeit, so Mayrhofer. Die solle zusätzlich Raum für Kreativität und Selbstwirklichung lassen und außerdem egalitär gestaltet sein: flache Hierarchien sind in, Geschlechterklischees out.

Professor Mayrhofer (rechts) mit atempo-Co-Geschäftsführer Klaus Candussi

So gehen steirische Unternehmen mit dem Wandel um

Bei der Podiumsdiskussion wurde deutlich: Wer Fachkräfte will, muss ihnen auch etwas bieten. “Letzte Woche hatte ich Recruitings mit jungen Bewerberinnen unter 30 und ich hatte das Gefühl, es liegt an mir, mich hier gut zu verkaufen, weil ich sie in unserem Unternehmen haben will und ich mich jetzt bemühen muss, um sie zu bekommen”, lacht etwa Claudia Fröhlich, Leiterin von Organisation und Finanzen bei der Kleinen Zeitung.

Podiumsdiskussion mit Wolfgang Mayrhofer, Christian Hauser (Data Scientist, atempo), Claudia Fröhlich (Leitung Organisation und Finanzen, Kleinen Zeitung) und Helmut Fink-Neuböck (Nachhaltigkeitsbeauftragter, Raiffeisen Stmk) (v.l.n.r.)

atempo ist eines der steirischen Social Businesses, die den Wunsch nach Sinn der Gen Z leicht erfüllen können. Das Unternehmen, das sich auf Leicht Lesen spezialisiert hat, geht aber noch in anderen Bereichen auf seine jungen Mitarbeiter ein, wie etwa flexible Arbeitszeitgestaltung, Mitbestimmung bei Aufnahme neuer Kollegen, Sabbaticals und bezahltes Teambuilding. “Das kommt alles in Produktivität zurück”, ist die Devise von CEO Walburga Fröhlich. Zusätzlich kann sich das Unternehmen mit einer sehr niedrigen Fluktuationsrate rühmen.

Social Businesses in der Steiermark

Die steirische Entrepreneur-Szene ist voll solcher Beispiele wie atempo. Social Businesses sind selbst-erhaltende Unternehmen, die ihre Profite entweder in sich selbst oder andere Social Businesses investieren und so zur Lösung sozialer Probleme beitragen. Dazu zählen in der Steiermark über 100 Unternehmen – einige davon finden Sie auf der folgenden Grafik.

In der Steiermark gibt es über 100 Social Businesses.

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