Heute enden die Vortriebsarbeiten beim Koralmtunnel, dem Kernstück der in Bau befindlichen Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt. Mit knapp 33 Kilometern Länge wird er nach seiner Fertigstellung im Dezember 2025 der längste Eisenbahntunnel Österreichs und der siebentlängste Eisenbahntunnel der Welt sein.
Für die Steiermark und Kärnten bedeutet die Koralmbahn die Einbindung in das europäische Hochleistungsbahnnetz. Noch ist Klagenfurt von Graz aus nur umständlich über das Murtal und den Neumarkter Sattel in über drei Stunden erreichbar. In vier Jahren – mit der Inbetriebnahme des Koralmtunnels – wird sich die Fahrtzeit auf eine Dreiviertelstunde verkürzen.
Der heutige Durchschlag der zweiten Koralmröhre ist ein Meilenstein der neuen Südbahnstrecke. Die Südbahn ist künftig Teil der baltisch-adriatische Achse, einem Eisenbahnkorridor zwischen der Ostsee (Danzig) und der Adria (Rimini), dessen Verlauf ungefähr der antiken „Bernsteinstraße“ entspricht. Die Europäische Kommission hat den Baltisch-Adriatischen Korridor im Oktober 201 zu einem von neun EU-Kernnetzkorridoren zur Entwicklung des Binnenmarktes erklärt. Lanfgristig ist auch eine Vereinheitlichung der Europäischen Eisenbahnsysteme geplant. Für Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang ist das Ende der Tunnelvortriebsarbeiten ein „monumentales Ereignis“.