Die Ausdrücke „Freita“, „Soumsta“ und „Sunnti“ auf Stoasteirisch lassen sich noch recht einfach von den Standarddeutschen ableiten. Doch was ist mit den übrigen Werchta (“Werktagen”)?

Können Sie Pfingsti, Irchti, Mitti und Maudi richtig zuordnen? Und woher kommen diese Ausdrücke überhaupt? Hier geben wir Ihnen einen kleinen Exkurs in den Dialekt – natürlich auf Stoasteirisch!

Die ersten Ursprünge von

Ursprünglich waren die sieben Tage der Woche nach den damalig bekannten Planeten benannt, die zur Zeit der Römer auch als Götter galten: Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn. Als die Germanen diese Bezeichnungen im vierten Jahrhundert nach Christus kennenlernten, fanden sie Gefallen an dieser Benennungsstrategie. Sie wollten jedoch natürlich ihre eigenen Gottheiten dafür heranziehen. So wurde etwa aus dem Tag des Merkurs jener des germanischen Wodans und aus dem Jupiter-Tag wurde der Tag des Donars (oder Thor).

Sowohl die römischen, als auch die germanischen Bezeichnungsweisen sind noch heute in Spuren erhalten: so auf Stoasteirisch „Sunnti“ und „Mauda“ – Lehnübersetzungen, die sich auf die römischen Gottheiten von Sonne und Mond beziehen – genauso wie „Freita“, dessen Namensvetterin die germanische Göttin Freya ist. Dasselbe gilt auch für andere Sprachen: etwa das Italienische, wo der Mittwoch dem Merkur entsprechend “mercoledì” genannt wird und beim englischen “wednesday”, das an Wodan erinnert. Im Standard-Deutschen blieb Donnerstag erhalten, nicht jedoch der Wodanstag. Doch woran liegt das? Und woher kommt plötzlich das steirische „Pfingsti“?

stoasteirisch

Weitere Veränderungen

Im Zuge der Christianisierung wurde im 10. Jahrhundert versucht, Begriffe zu verdrängen, die an heidnischen Gottheiten erinnerten. Dabei entstand unter anderem das althochdeutsche Wort “mittiwehha”, das zum heutigen “Mitti” und “Mittwoch” führte. Zur damalig vorherrschenden Zählung der Wochentage, die beim Sonntag begann, war der Mittwoch nämlich der vierte Tag und somit die Mitte der Woche. Auch beim „Samsta“ war die christliche Missionsarbeit erfolgreich: Der Gott Saturn (bzw. mutmaßlich Loki) muss dem christlichen Sabbat, also Ruhetag, weichen.

Der Dienstag teilt sein Symbol mit Mars und dem männlichen Geschlecht.

In derselben Bemühung wurde auch ein neuer Ausdruck für den Donnerstag eingeführt. Der bezog sich darauf, dass dieser der fünfte Tag der Woche sei. Diese Form, die aus dem Griechischen wohl über die Goten überliefert wurde, entwickelte sich zum heutigen “Pfingsti” („Pfingsttag”): Das allerdings nur im Dialekt, nicht aber im Standard-Deutschen Fuß gefasst hat. Aus diesem Ursprung ist auch “Pfingsten” als Bezeichnung für den Feiertag, der 50. Tage nach Ostern begangen wird. Auch die steirischen Varianten für „Dienstag“ wie „Irchti“, „Eachta“ oder „Iati“ kommen vermutlich über die Goten von dem griechischen Gott Ares. Allerdings geschah diese Übernahme wahrscheinlich bereits einige Jahrhundert zuvor. Beeinflusst von der Verbreitung einer christlichen Strömung namens Arianismus und deren Namensgeber Arius.