Heute, am 4. April, beginnt die Diagonale 2024. Bis zum 9. April ist Film- und Kulturprogramm pur in Graz angesagt.
Die 27. Ausgabe des Grazer Filmfestivals präsentiert heuer 195 Filmproduktionen. 84 davon feiern im Rahmen der Veranstaltung Österreich- oder sogar Weltpremiere. Bei der Diagonale gibt es allerdings nicht nur ein volles und vielseitiges Programm, auch außerhalb der Kinosäle gibt es einiges zu sehen. Im Nachspann ausgewählter Filme können Zuschauer mit den Regisseuren und Schauspielern Debatten weiterführen und angesprochene Themen vertiefen. Beim Forum im Heimatkundemuseum finden weitere Diskussionsrunden statt, während es auch eigene Ausstellungen im Rahmen des Festivals gibt und eine Kurzfilmwanderung angeboten wird.
Zu den Anfängen und Blick auf die Zukunft
Die Wurzeln der Diagonale gehen bis ins Jahr 1977 zurück. Damals fanden die “Österreichischen Filmtage” das erste Mal in Velden statt, in den Jahren danach machten die Veranstaltungen Stopps und Kapfenberg, Wels und Salzburg.
Die Diagonale, wie wir sie heute kennen, fand in Graz 1998 das erste Mal statt. Zwei Mal fand das Festival erfolgreich statt, 2000 wurde die Veranstaltung zur Plattform zum Protest für Filmschaffende gegen die blau-schwarze Koalition, der sich sehr stark auf die Werke in diesem Jahr auswirkte. Im Jahr 2004 führte das Staatssekretariat für Kunst und Medien eine Ausschreibung für die Intendanz aus, da die Verträge der ersten beiden Intendanten ausliefern und einer der beiden ihn nicht mehr verlängerte. In den darauffolgenden Jahren übernahmen immer wieder verschiedene Zweier- oder Dreiergruppen sowohl die kaufmännische als auch die künstlerische Intendanz. Es fanden Neustrukturierungen statt und jede Gruppe, die die Leitung übernahm, verlieh der Diagonale ihre ganz eigene Note.
Bei der Diagonale 2024 sind das erste Mal das Intendanten-Duo Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar an der Spitze. Die beiden sehen das Festival als “essentiellen Kompass durch die hiesige Filmkultur und möchten Bestehendes hinterfragen und Experimente wagen.” Die Veranstaltung dient noch immer als öffentliche Vermittlungs- und Diskussionsplattform und soll den Besuchern zeigen, welche Werke die österreichische Filmwelt hervorbringen kann.
Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh
Ursprünglich wurden auf der Diagonale drei Preise verliehen: der Hauptpreis, der Preis für innovatives Kino und der Nachwuchspreis. Im Jahr 2006 kamen dann die Nominierungen für den besten Kinofilm und den besten Dokumentarfilm hinzu. Außerdem werden am Ende des Festivals noch der Franz Grabner Preis und Carl-Mayer-Drehbuchpreise verliehen. Schlussendlich wird auch der Film für den Diagonale-Publikumspreis auserkoren.
Die Preisverleihungen 2024 finden am 6., 8. und 9. April statt. Heute, im Rahmen der Eröffnung, bekommt Schauspieler und Regisseur Lukas Miko bereits eine Auszeichnung für außerordentliche Verdienste an der österreichischen Filmkultur verliehen.