Ein Freilandlabor im Gesäuse soll verschiedene Erkenntnisse bringen, die zum Naturschutz und zur Biodiversität in ganz Österreich beitragen.

Freilandlabor im Gesäuse
Die schroffe Natur bietet viele spannende Forschungsgegenstände. [Foto: Nationalpark Gesäuse | Andreas Hollinger]

Der Nationalpark Gesäuse hat eine große Vielfalt an Tieren, Pflanzen, Lebensräumen und geologischen Phänomenen zu bieten. Damit ist er ein Paradies für die Forschung. Durch eine Kooperation mit dem Nationalpark haben Forschende nun die Möglichkeit, mit einem Freilandlabor im Gesäuse Untersuchungen zur Biodiversität, der Veränderung der Ökosysteme, natürliche Einflüsse auf das Grundwasser und langfristige Klimamessungen anzustellen. Sie möchten mehr über die tierische Vielfalt im Gesäuse erfahren? Hier finden Sie einen ganzen Artikel dazu. 

Untersuchungen des Freilandlabor im Gesäuse

Schon lange arbeitet die Uni Graz mit dem Nationalpark zusammen, allerdings eher lose und sporadisch. Diese Kooperation wird jetzt vertieft und kann so wichtige Erkenntnisse zur einzigartigen Flora und Fauna bringen. 

Langzeit-Klimamessungen

Naturschutz

Um den Trend der Klimaentwicklung in alpinen Regionen besser nachvollziehen zu können, ist es notwendig, genaue Messwerte von mindestens 20 Jahren zu haben. Deshalb ist die neue Forschungskooperation wichtig4: Alle zehn Minuten werden Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck, Niederschlag, Wind und Schneehöhe gemessen. 

Eine wichtige Kooperation, die nicht nur für die Forschenden der Uni Graz nützlich ist, sondern auch einen Mehrwert für den Nationalpark Gesäuse hat, ist die wissenschaftliche Begleitung der Entwicklung des Parks und die Erforschung der Ökosysteme. So können beide Parteien langzeit den Lebensraum der vielen Pflanzen und Tiere im Blick behalten und mögliche Veränderungen erkennen und dokumentieren. Das wirkt sich positiv auf den Naturschutz im Nationalpark aus und kann helfen, mögliche Problemfelder zu erkennen und dann gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Waldforschung aus Vogelperspektive

Ein wichtiger Teil des Nationalparks ist der Wald, jedoch ist auch dieser vom Klimawandel betroffen. Eigentlich gibt es schon lange Luftbilder, doch die Auswertung dieser Daten ist arbeits- und zeitintensiv. Nun sollen im Park mit Laser-Scanning Aufnahmen helfen, die in Kombination mit Satellitendaten genaue Einblicke in den Waldbestand ermöglichen. Außerdem soll künstliche Intelligenz unterstützen, damit die Auswertung automatisiert werden kann.

Insektenalarm

Auch im Gesäuse ist Artenschwund und weniger biologische Vielfalt ein Thema. Vor allem bei Insekten ist die traditionelle Artenbestimmung sehr aufwändig. Mit einem neuen System werden die Insekten genetisch untersucht und so identifiziert – viel effizienter als die händische Bestimmung. Man erhofft sich mit dieser Methode ein genaueres Biodiversitätsmonitoring.

Der Nationalpark Gesäuse als Ausflugziel

Im Sommer bleibt es im Gesäuse relativ kühl. Mit herrlichen Ausblicken, schroffen Berggipfel und ganz viel Natur überzeugt er sogar die kleinen Gäste. Es gibt verschiedene Wanderwege für alle Levels, mit Kindern ist der Rauchbodenweg empfehlenswert. Von der kurzen Route von vier Kilometern hat man die perfekte Aussicht auf die rauschende Enns und die beeindruckende Felswelt. Wenn Sie nach dem Spaziergang noch nicht müde sind, können Sie noch einige Themenwege wie den „Wilden John“ an den Wandertag dranhängen.