Am 9. Oktober fand eine landesweite Blackout-Übung statt. Dabei wurde die Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen den Krisenstäben des Landes, der Bezirke und der Einsatzorganisationen zu allen 286 steirischen Gemeinden durchgespielt. Die Steiermark übt den Blackout

[Foto: Jörg Möllenkamp]

Die Steiermark übt den Blackout. Seit mehreren Jahren beschäftigen sich das Land, die Gemeinden und die Einsatzorganisationen intensiv mit der Bewältigung eines umfassenden Blackouts. In einer großangelegten, landesweiten Kommunikationsübung wurde ein Blackout „durchgespielt“. Eingebunden waren die Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung der Zivilschutzverband, alle Bezirksverwaltungsbehörden, die Stadt Graz, die steirischen Gemeinden sowie das Österreichische Bundesheer, die Polizei, das Rote Kreuz und die steirischen Feuerwehren. Das wichtigste Übungsziel war die stromlose Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen den Einsatzstäben von Land, Bezirken und Gemeinden sowie den Einsatzorganisationen. Denn im Zuge eines Blackouts fallen auch das das Internet und die  Telefonverbindungen aus. Auch das Mobilfunknetz bricht zusammen und selbst der BOS-Funk der Behörden und Einsatzorganisationen funktioniert im stromlosen Zustand nur einige Stunden lang.

Die Rüsthäuser bilden die Anlaufstellen für die Bevölkerung

Katastrophenschutz-Leiter Harald Eitner, LH Christopher Drexler mit dem steirischen Feuerwehrchef Reinhard Leichtfried.
[Foto: Robert Binder]

Landeshauptmann Christopher Drexler machte sich persönlich ein Bild von der Übung und stellte bei der Abschlussbesprechung fest: „Wir müssen für diesen Ernstfall gewappnet sein und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass im Katastrophenfall alle Zahnräder ineinander greifen.“  Drexler dankte allen Mitwirkenden in den Bezirken und Gemeinden und ganz besonders den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren, denen im Blackout-Fall eine ganz entscheidende Rolle zukommt. Die notstromversorgten Rüsthäuser bilden nämlich die wesentliche Anlaufstelle für die Bevölkerung und die Feuerwehren sind dazu in der Lage die Kommunikation und die Aktivierung der Rettungskette vor Ort sicherzustellen.

Blackoutpläne enthalten Empfehlungen für blackoutrelevante Bereiche

Die Steiermark übt den Blackout auch, um die Bevölkerung bezüglich unvorhersehbarer länger andauernder Stromausfälle zu sensibilisieren. Seit 2023 wurde an einem gesamtsteirischen Blackoutplan gearbeitet, der nun fertiggestellt wurde. Dabei wurden alle Blackout-relevanten Bereiche erhoben und entsprechende Empfehlungen formuliert. Im Blackoutplan sind alle wesentlichen Einrichtungen im Land miteinander verknüpft. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz nimmt die Steiermark eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern ein.

Die Steiermark übt den Blackout – Das Szenario:

Nachdem landesweit der Strom ausgefallen ist, wurde umgehend der Landeseinsatzstab mit Verbindungsoffizieren der Einsatzorganisationen in die Landeswarnzentrale in Graz einberufen. Um 14.15 Uhr wurde der Katastrophenfall für die Steiermark festgestellt. Bis 16 Uhr sind nacheinander alle gängigen Kommunikationsnetze ausgefallen. 

Die Steiermark übt den Blackout – Die Maßnahmen:

  • Neben dem Landeseinsatzstab wurden in jeder Bezirkshauptmannschaft und in der Landeshauptstadt die Krisenstäbe einberufen.
  • in den steirischen Gemeinden traten die örtlichen Blackout-Krisenstäbe zusammen.
  • 364 Freiwillige Feuerwehren nestzeten mit insgesamt 1.192 Feuerwehrleuten die Rüsthäuser und stellten die Funkbereitschaft her.
  • Mittels KAT-Funk und Amateurfunk wurden Lagebilder aus den Gemeinden an die Krisenstäbe der jeweiligen Bezirksverwaltungsbehörden übermittelt. Die Bezirkslagebilder wurden an die Landeswarnzentrale übermittelt, wodurch sich der Landeseinsatzstab ein gesamtsteirisches Lagebild verschaffen konnte