Vom 11. bis zum 13. April fanden an der Universität Graz verschiedenste Vorträge und Diskussionen zum Österreichischen Zeitgeschichtetag statt. 

Mehr als 300 Besucher besuchten in den drei vergangenen Tagen die Veranstaltung. Zum 15. Jahrestag luden sowohl das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung (BIK) als auch das Institut für Geschichte der Universität Graz. Dabei reflektierten rund 250 Experten in über 100 Vorträgen über Einschnitte in der österreichischen Geschichte und ihre Folgen. 44 Panels diskutierten gemeinsam mit den Gästen und feierten gleichzeitig zwei weitere Jubiläen. Zum einen das 30-jährige Bestehen des BIK, andererseits 40 Jahre Arbeitsbereich Zeitgeschichte an der Universität Graz. 

Christiane Berth, Universitätsprofessorin für Zeitgeschichte: “Wir stehen jetzt vor der Herausforderung, das 21. Jahrhundert zeithistorisch einzuordnen: die weithin sichtbaren globalen Zäsuren aber auch solche Veränderungen, die sich zuerst im Verborgenen entwickelten und länger andauerten.“

Zum Österreichischen Zeitgeschichtetag
Beim 15. Österreichischen Zeitgeschichtetag und den Jubiläums-Feiern waren einige Vertreter der Politik und Mitglieder der Institute anwesend [Foto: © Helmut Lunghammer]

Wichtige Themen – damals und heute

Die Vorträge am Österreichischen Zeitgeschichtetag widmeten sich im Großen und Ganzen vier Oberthemen: „Zäsuren und Kontinuitäten“, „Un-Gewissheiten und Un-Sicherheiten“, „Digitale Zeitenwenden und Herausforderungen“ und „Open Space – Zeitgeschichte und Medien“. Dabei tauschten sich die Experten über die inhaltlichen Herausforderungen und Methoden aus, regten nach den Vorträgen aber auch zu Diskussionsrunden an. 

Einer der Höhepunkte des Zeitgeschichtetags war eine Keynote über den Ukraine-Krieg. Hier sprach Harvard-Professor Serhii Plohkii am Beispiel des aktuellen Konflikts über Muster und die geschichtlichen Hintergründe. Nicht nur Interessierte und Studierende wohnten dem 15-jährigen Jubiläum bei, auch die Politik war vertreten. Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnete mitunter den Festakt am 11. April, Bundesminister Martin Polaschek, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und weitere Vertreter waren ebenfalls dabei.

Peter Riedler, Rektor der Universität Graz: “Der österreichische Zeitgeschichtetag spiegelt genau das wider, wofür die Universität Graz steht: Wir geben Antworten auf die Fragen unserer Zeit und liefern dafür Erklärungen – dabei hilft der Blick auf die Vergangenheit, um das Heute besser zu verstehen.“