Schach wird schon seit langer Zeit gerne gespielt und auch bei Frauen wird der Sport immer beliebter. Genau das möchte das Turnier “Chess Ladies Graz” in den Mittelpunkt stellen.

Am 25. Februar fand die Eröffnungszeremonie im Grazer Palais Attems statt. Das Turnier wird zum 5. Todestag der österreichischen Staatsmeisterin Eva Moser veranstaltet. Mit dabei sind fünf internationale Schachspielerinnen und fünf Nationalspielerinnen, darunter die amtierende Blitzschach-Weltmeisterin der Frauen Anastasia Bodnaruk und andere Olympia- und Europameisterinnen. 

In diesem Turnier spielen deswegen diese 10 Spielerinnen mindestens eine Partie, die im Schnitt vier Stunden dauert. Die Siegerin wird schlussendlich am 3. März bei der Siegerehrung anerkannt werden. Alle Spiele und die Abschlussveranstaltungen finden ebenfalls im Palais Attems statt. Das Gebäude war vierzig Jahre lang der offizielle Sitz des österreichischen Schachbundes. Bis heute ist Graz die “heimliche” Schachhauptstadt in Österreich.

ÖSB-Präsident Michael Stöttinger: “Mit diesem Spitzenturnier erinnern wir würdevoll an Eva und ihre herausragenden Leistungen, das war mir ein persönliches Anliegen!”

Schach als Sportart wird auch bei Frauen immer beliebter [Foto: Randy Fath/ unsplash]

Die Teilnehmerinnen

Österreichische Nationalspielerinnen

Annika Fröwis gewann mehrere österreichische Bewerbe sowohl im Blitz- als auch im Schnellschach. 2022 wurde sie österreichische Meisterin. Nikola Mayrhuber erreichte die Silbermedaille bei der Österreich-Meisterschaft 2021. Sie gewann auch den Teambewerb der Ersten Frauenliga 2017/2018 mit ihrem Team Mayrhofen/SK Zell/Zillertal, zusammen mit Jasmin-Denise Schloffer. Auch sie erhielt die Bronzemedaille bei der österreichischen Meisterschaft 2020. Chiara Polterauer wurde 2018 österreichische Schnellschachmeisterin und erreichte im selben Jahr den zweiten Platz bei der österreichischen Meisterschaft. Denise Trippold gewann ebenfalls einige Blitz- und Schnellschachturniere und wurde 2023 österreichischer Champion.

Internationale Spielerinnen

Die beste Spielerin der Türkei, Ekaterina Atalik, ist der europäische Jugendchampion der Mädchen unter 16 aus dem Jahr 1997 und gewann die Europameisterschaft 2006. Sie ist momentan auf Platz 46 in der weltweiten Wertung. Die italienische Spitzenkandidatin Marina Brunello gewann bereits zweimal die Weltmeisterschaft der Frauen. In 2008 und 2018, da erreichte sie ebenfalls Gold bei den Olympischen Spielen. Die Liauerin Deimante Daulyte-Cornette holte sowohl bei der FIDE Teammeisterschaft 2023 als auch der europäischen Teammeisterschaft die Bronzemedaille und war mittlerweile mehrfach Champion der litauischen Meisterschaften. 2021 wechselte sie Schachverbände und spielt seither für Frankreich. Lilit Mkrtchian belegt gerade den 71. Platz in der Weltrangliste und war 2009 eine der zehn besten armenischen Spielerinnen. Sie gewann auch bei der Team-Europameisterschaft 2003 eine Goldmedaille, 2002 und 2009 holte sie ebenfalls Silber beim europäischen Einzelbewerb.

Die 10 Teilnehmerinnen und Eva Moser [Bild: GRANDMASTER COMMUNICATIONS GMBH]

Die Frau dahinter: Eva Moser

In der Schule begann Eva Moser bereits mit dem Schachspielen, mit 16 wurde sie schon Vize-Europameisterin. Mit 21 wurde sie zur Großmeisterin der Frauen (WGM) ernannt, was ihr als erste Österreicherin überhaupt gelang, und  2006 erhielt sie schließlich den Titel “Österreichische Staatsmeisterin”. Mit der Zeit erarbeitete sie sich Rang 5 in der österreichischen Eloliste, weltweit schaffte sie es bis auf Platz 34. 
2015 zog sie allerdings sich aus gesundheitlichen Gründen aus allen Wettkämpfen zurück und starb 2019 leider an Leukämie. Bis heute ist sie, vor allem für Mädchen und junge Frauen, eine Inspiration und ein großes Vorbild im Schachsport. Viele ihrer ehemaligen Mitspielerinnen blicken auch auf die Wettkämpfe und Momente mit ihr zurück und freuen sich über jeden Zuschauer, der diese Woche vielleicht noch vorbeikommt, weil alle Interessierten herzlich eigeladen, um eines der Turnierspiele von “Chess Ladies Graz” mitzuverfolgen.