Jetzt ist die perfekte Zeit zum Schwammerlsuchen. Durch den Starkregen der letzten Woche schießen die Pilze regelrecht aus dem Boden.
Zu Beginn des Sommers war es relativ trocken. Das hat den Pilzexperten etwas Sorgen gemacht – wird es eine gute Pilzsaison oder nicht? Mittlerweile ist der Optimismus eingezogen: Für leidenschaftliche Sammler schaut es nach einem ertragreichen Spätsommer aus. Durch die Abkühlung sprießen aktuell besonders viele Steinpilze, aber auch Eierschwammerl und Parasole sind reichlich zu finden.
Sicheres Schwammerlsuchen
Die Steirer sollten sich nicht auf alte Pilzbücher aus Großmutters Schrank verlassen. Durch die Klimaveränderungen der letzten Jahre treten neue Giftpilze auf, die Lage mancher Speisepilze hat sich verändert. Schwammerlsucher sollten immer nach möglichst neuer Literatur suchen und diese benutzen. Die Stadt Graz hat in Kooperation mit dem Zivilschutz Steiermark eine Pilz-Ratgeber-Broschüre herausgegeben, die aktueller und an die steirischen Wälder angepasst ist. Trotzdem ist es wichtig, beim Sammeln sehr aufmerksam zu sein und keine Risiken einzugehen. Unsicher ob der Pilz giftig ist? Lieber einen mehr zurücklassen, als mit starken Bauchkrämpfen zuhause liegen oder sogar mit Leberproblemen im Krankenhaus sein müssen.
Zwei Kilo pro Person pro Tag
Doch nicht nur auf die Essbarkeit der Pilze müssen Sie beim Schwammerlsuchen achten: Auch die Menge kann Sammlern zum Verhängnis werden. Die Pilze gehören nämlich dem Waldbesitzer. Dieser darf das Pilzesammeln auch komplett verbieten. Wenn keine Schilder ein Verbot erkennen lassen, gibt es immer noch Regeln zu beachten. Pro Person pro Tag dürfen nicht mehr als zwei Kilo Schwammerl gesammelt werden. Wer diese Regel misachtet, dem droht eine Geldstrafe bis zu 730€ oder sogar eine Woche Gefängnis.
Der Klimawandel wird auch das Schwammerlsuchen verändern. Forstwirte pflanzen immer weniger Fichten, da diese nicht besonders klimafit sind. Vor allem Eierschwammerl und Steinpilze gehen jedoch mit dieser Baumsorte besonders gern eine Symbiose ein. Gefährdet sind unsere liebsten Speisepilze jedoch noch nicht: „Aus derzeitiger Sicht sind unsere Speisepilze noch in keinster Weise gefährdet, sondern sind sogar noch sehr häufig“, so Gernot Friebes Pilzexperte beim Universalmuseum Joanneum im Interview mit der Kleinen Zeitung.
Die SteierMag-Redaktion wünscht fröhliches Schwammerlsuchen!
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