[Die Augartenbucht ist zu einem Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Tier geworden. Fotos: Holding Graz/Klemens König,Hinterleitner]

Das Projekt „ZSK“ der Stadt und Holding Graz ist baulich fertiggestellt und befindet sich aktuell im technischen Probebetrieb. Um die Umwelt entlang der Mur beim Bau des Speicherkanals möglichst wenig zu belasten, wurden schon im Vorhinein zahlreiche begleitende ökologische Maßnahmen festgelegt, die allesamt erfolgreich umgesetzt werden konnten.

Natur- und Tierschutz im Bauplan

Um Tiere und die Umwelt zu schützen, wurden gemeinsam mit der Natur- und Artenschutzbehörde unter anderem bebaute Flächen wieder aufgeforstet, die Gewässerufer strukturiert und verschiedene Versteck- und Nistmöglichkeiten, sowie Ersatzquartiere für Tiere geschaffen. Sämtliche ökologischen Maßnahmen, die den Bau begleitet haben, können im Maßnahmenkatalog auf der Website des ZSK detailliert nachgelesen werden.

Das ZSK-Team freut sich über die erfolgreiche Wiederaufforstung, bei der insgesamt 47 verschiedene Baum- und Straucharten zum Einsatz gekommen sind.

Die Mur als Lebensraum

Nicht nur für Pflanzen und Menschen ist die Mur ein wichtiger Lebensraum, sondern vor allem für zahlreiche Tierarten. Durch die Umsetzung der ökologischen Maßnahmen wurde sichergestellt, dass die Grazer Artenvielfalt erhalten bleibt.

Besonders mit der 2.000 m² großen ökologischen Ausgleichszone südlich des Gasrohrstegs wurde für Reptilien, kleine Nager sowie einige Fisch- und Vogelarten ein Zuhause geschaffen. In dieser „Ausgleichsfläche“ können die Tiere günstige Rückzugs-, Reproduktions- und Jagdhabitate vorfinden. Die gesamte Fläche wurde knapp über dem Wasserspiegel errichtet, sodass bei Hochwasser eine naturnahe Überflutungsdynamik entstehen kann. Als Tages- und Überwinterungsquartiere dienen große Ast- und Steinhaufen sowie diverse Totholzbäume. Einige Flächen mit großen Flussbausteinen sorgen zudem dafür, dass sich Reptilien an der Mur aufwärmen können.

Ökologische Ausgleichszone (links) des ZSK im Herbst 2021

Bessere Wasserqualität durch den Zentralen Speicherkanal

In Graz gibt es eine Mischwasserkanalisation. Das bedeutet, dass Regen- und Schmutzwässer gemeinsam im Kanal abgeleitet werden. An starken Regentagen kann das Grazer Kanalnetz die anfallenden großen Wassermengen nicht vollständig zur Kläranlage überführen – der Kanal geht über und das Mischwasser fließt über Entlastungen direkt in die Mur. Mit dem ZSK werden diese Mischwässer nun aufgefangen, gespeichert und erst dann weitergeleitet, wenn die Kläranlage genügend Platz hat. Der Zentrale Speicherkanal macht die Mur künftig also sauberer.

Sobald das Wasser im ZSK ansteigt, verriegeln hydraulische Wehre die Speicherabschnitte, um das Speichervolumen optimal nutzen zu können.

Dieser Beitrag wird unterstützt von der Holding Graz. Die inhaltliche Verantwortung liegt bei SteierMag.