Fünfmal Kunst und Kultur, fünf Highlights. Wir werfen einen Blick zurück – auf Initiativen, Projekte sowie Künstler, die es 2019 geschafft haben.

Highlight 1: Wenn Kultur belebt

Das Rostfest küsst Eisenerz seit 7 Jahren an drei Tagen im August aus dem nachindustriellen Winterschlaf. Gerade abseits der urbanen Zentren sorgt experimentelle Kultur für frischen Wind. Das Festival für regionale Impulse bespielt seit 2013 die ehemalige Bergbaustadt mit Konzerten, Installationen, Performances, Lesungen, Diskussionen. Legendär auch der Käfigkick alias „Rostcup“. Gecampt wird in leerstehenden Wohnungen, auch Kinderprogramm und Kulinarik sind erfrischend anders. Muss man erlebt haben.

Highlight 2: Amadeus, Amadeus …

©  Moritz Schell

Den 4. Amadeus Award in Serie hat das steirisch-niederösterreichisch Erfolgsduo Pizzera und Jaus 2019 abgeholt, rein rechnerisch gehen damit quasi zwei Awards in steirische Hände. Eingängiger Dialekt-Pop, viel Gefühl und starke Bühnenpräsenz haben ihnen 2019 den Titel „Bester Live-Act“ beschert.

Highlight 3: Preisgekröntes Debüt

Für ihren Erstlingsroman „16 Wörter“ wurde die Autorin Nava Ebrahimi mit dem 2019 erstmals vom Land Steiermark und der Kleinen Zeitung vergebenen Morgenstern-Preis für das beste künstlerische Debüt ausgezeichnet. Davor gab es bereits  den Debütpreis des Österreichischen Buchpreises 2017. Mit Spannung wird der zweite Roman „Das Paradies meines Nachbarn“ des Ausnahmetalents mit iranischen Wurzeln 2020 erwartet.

Highlight 4: Afrika – on the road und on stage

(C) Lupi Spuma

„Die Revolution frisst ihre Kinder“ hat den Nestroy-Theater-Preis für die beste Bundesländeraufführung 2019 gewonnen. Die Produktion des Schauspielhaus Graz ging dabei neue Wege, diese führten die Ensemble-Mitglieder Julia Gräfner und Raphael Muff und das Produktionsteam rund um Regisseur Jan-Christoph Gockel 2018 ganz real nach Burkina Faso. Die Afrika-Expedition wird Gegenstand des selbstentwickelten Stückes, das irgendwo zwischen Backstage Comedy und Polittheater laviert. Neben der „Fake-Doku“ für die Bühne, entsteht auch ein eigenständiger Spielfilm.

Highlight 5: Reallusionen

Den verschwimmenden Grenzen von Realität und Fiktion widmet sich auch das 2018 entstandene Künstlerkollektiv Total Refusal (Leonhard Müllner, Robin Klengel, Michael Stumpf), konkret dem Wechselspiel realer und virtueller Welten. Die anarchistische Haltung des Kollektivs kündigt sich bereits im Namen an, ihre Arbeiten stoßen aber keineswegs auf totale Ablehnung, sondern wurden 2019 mit dem Förderpreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst ausgezeichnet. Die selbsternannte dreiköpfige „digitale Abrüstungsbewegung“ beeindruckt durch Gesellschaftskritik mit Humor und Poesie, statt Zeigefinger.