Thomas Mitteregger ist 29 Jahre jung und führt gemeinsam mit seiner Frau Sophie den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern fort und das sehr erfolgreich. Neben zehn Mal Gold, drei Mal Silber und drei Mal Bronze erhielten sie im Jahr 2017 ihren sechsten Speckkaisertitel. Wir haben den obersteirischen Speckkaiser zum persönlichen Gespräch getroffen.

Thomas Mitteregger (links) und seine Familie setzen in ihrem Betrieb auf Authentizität und Nachhaltigkeit.

Wie lange existiert euer Betrieb schon und wann habt ihr euch dazu entschieden auf Direktvermarktung umzustellen?
Unser landwirtschaftlicher Betrieb existiert schon sehr lange. 1434 gibt es die ersten Aufzeichnungen und seit 1890 wird er im Familienbesitz in der fünften Generation geführt. Meine Eltern haben es nicht angestrebt, Milchkontingent zu kaufen und den damals bestehenden Milchviehbetrieb zu vergrößern. Um eine Unabhängigkeit von Vieh- und Milchpreis zu erreichen, wurde 1988 begonnen die Direktvermarktung auszubauen. Die Leidenschaft für die Herstellung von Fleischprodukten haben mir meine Eltern schon als Jugendlicher mitgegeben.

Ihr habt schon so viele Auszeichnungen verliehen bekommen. Wie stark ist hier der Druck das Niveau zu halten bzw. immer besser werden zu wollen? Was motiviert euch besonders?
Die erfolgreiche Teilnahme an den Fleischprämierungen gibt uns die Bestätigung das Qualitätslevel zu halten. Auch unsere Kunden teilen die Freude an den Prämierungsauszeichnungen spürbar mit uns. Diese Eigendynamik ist Motivation, uns immer wieder diesem Wettbewerb zu stellen.

Die Menschen legen immer mehr Wert auf Tierwohl und die Herkunft der Lebensmittel. Wie habt ihr das in den letzten Jahren erlebt. Konntet ihr in dieser Hinsicht eine Veränderung spüren?
Das Interesse der Kunden geht ganz intensiv in diese Richtung. Die Art der Tierhaltung nimmt an Bedeutung zu und wird auch hinterfragt. Unserem Motto ,,authentisch, nachhaltig und ehrlich“ entsprechend, haben unsere Kunden jederzeit Gelegenheit sich selbst zu überzeugen. Heuer haben wir in ein neues Stallgebäude investiert, um das Tierwohl noch mehr zu optimieren.

Die Mittereggers werden auf der Messe Wieselburg für ihren Traditionsbetrieb ausgezeichnet.

Was könnt ihr jungen Menschen mitgeben, die darüber nachdenken sich selbstständig zu machen oder einen Traditionsbetrieb zu übernehmen?
Einen Traditionsbetrieb weiter zu führen, ist eine ehrenvolle Sache, da ja viel Herzblut und persönliche Werte dahinterstehen. Das Profitdenken darf nicht immer vordergründig sein, dennoch ist die wirtschaftliche Führung des Betriebes unbedingt anzustreben. Wenn man sich selbstständig machen möchte, muss man sich auf jeden Fall im Vorhinein Gedanken machen, ob die Arbeit, die man dann jahrelang verrichten wird, auch langfristig Freude bereitet. Wer etwas gerne tut, wird es auch gut machen.