Die Auszeichnung zum steirischen „Bauernhof des Jahres 2020“ geht an Regina und Anton Zöbl in Weitendorf bei Wildon. Mit hauchchdünnem Vorsprung verwiesen sie die Bergbauernfamilie Margit und Gerhard Freigassner aus Weißkirchen auf Platz zwei. Den dritten Stockerlplatz eroberten die Gemüsebauern Christine und Martin Reitzer aus Laßnitzhöhe.
In Fruchtfolge mit Raps, Erdäpfel und Mais kultiviert Anton Zöbl jährlich auf acht bis zehn Hektar Ölkürbisse. Ein besonderes Anliegen ist ihm ein gesunder Boden: „Deshalb ist ein Drittel meiner Ackerflächen im Winter begrünt, um Humus aufzubauen und den Boden vor Trockenheit zu schützen.“ Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit versorgt Familie Zöbl ihren Hof mit Sonnenstrom und heizt Haus und Stall mit der hofeigenen Hackschnitzelanlage. Etwa 20 Prozent des Stromverbrauchs stammen von der Photovoltaik-Anlage auf dem Stalldach. Anton Zöbl: „In den kommenden zwei Jahren wollen wir den Eigenstrom-Anteil auf 40 Prozent verdoppeln und hoffen auf grünes Licht vom Netzbetreiber.“ Gemeinsam mit einem Nachbarn wird auch Wärme für ein Mehrparteien-Wohnhaus bereitgestellt.
Als Kürbisflüsterer sind die beiden Eheleute jedenfalls unschlagbar: Regina Zöbl sorgt als Sensorik-Expertin mit der nahegelegenen Ölmühle Haindl für feine Nussnuancen sowie die typische dunkelgrünbraun schimmernde Farbe ihres frisch gepressten Kürbiskernöls. Anton Zöbl achtet vom Anbau bis zur Ernte und Lagerung akribisch darauf, dass beste Kernqualität am Acker wächst und heranreift. Gemeinsam haben sie als einzige Bauern in der 14-jährigen Geschichte des Kürbiskernöl-Championats die Königsklasse zweimal für sich entschieden. Im Hofladen und online bieten Regina und Anton Zöbl Kürbiskernöl, hausgemachtes Pesto und Kürbiskerne in vielen Variationen, aber auch Rapsöl an.
LK-Präsident Franz Titschenbacher, Vizepräsidentin Maria Pein und Kammerdirektor Werner Brugner gratulierten den Siegern und allen 23 Kandidaten, die sich der spannenden Wahl stellten: „Sie sind authentische Botschafter für regionale, transparente Lebensmittel sowie für die bäuerliche Familienlandwirtschaft.“