Zwei junge Steirer haben im vergangenen Jahr das Abenteuer ihres Lebens bestanden. Nur ausgerüstet mit Fahrrädern und wenig Gepäck haben Fabio Trenn (23) und Elias Lang (20) die Strecke zwischen Graz und Tokio in einem Dreivierteljahr zurückgelegt.

Am 10. März vorigen Jahres sind sie gestartet, am 19. Dezember haben die beiden Grazer ihr Ziel, die japanische Hauptstadt Tokyo, erreicht. Dazwischen lagen endlose Strapazen, viele karge Übernachtungen im Zelt, aber auch interessante Begegnungen und intensives Naturerleben. Im Gespräch geben die Heimkehrer Eindrücke ihres Abenteuers wieder.

Der Start zur langen Reise nach Fernost beim Grazer Uhrturm
© Maximilian Zürn

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen von Graz nach Tokyo zu radeln, das sind immerhin über 13.000 Kilometer?
Wir haben im Sommer 2017 eine Dokumentation gesehen, in der gezeigt wurde, wie zwei deutsche Zwillinge mit dem Fahrrad von Berlin nach Shanghai gefahren sind. Dieser Film war ausschlaggebend für die Motivatio zu unserer langen Reise.

Wie schafft man das ohne intensives Radtraining im Vorfeld?
Eigentlich wird die Bedeutung sportlicher Kondition für so eine Aufgabe total überschätzt. Die ersten Wochen waren natürlich besonders anstrengend, aber man kommt ziemlich schnell in den Rhythmus. Wir sind die ersten Wochen auch nicht sehr viel gefahren, unser Tagesschnitt lag bei etwa 50 Kilometer. Insgesamt gesehen war es tatsächlich leichter als gedacht.

Die scheinbar endlosen Weiten Innerasiens

Wie habt Ihr Eure Motivation über den langen Zeitraum aufrechterhalten?
Man darf nie das Ziel aus den Augen verlieren, auch wenn es mal ziemlich schlecht läuft. Wir hatten schon einige „Tiefs“, das Wichtige ist es trotz mancher Rückschläge nie aufzuhören.

Was waren für Euch die Highlights auf eurer Reise?
Das war definitiv die Zeit in Tadschikistan, wir sind über den „Pamir Highway“ gefahren, die zweithöchste Gebirgsstraße der Welt (höchster Punkt 4.655 Meter).

Freundlicher Empfang in Kazachstan

Wann wird denn Eure Filmdokumentation, für die Ihr während der Reise viel Material aufgenommen habt, erscheinen?
Das können wir leider noch nicht sagen, derzeit sind wir am Sortieren unseres ganzen Filmmaterials. Auch sind wir noch auf der Suche nach einem Produzenten.

Was sind Eure weiteren Pläne, nachdem Ihr wieder im „normalen“ Leben angekommen seid?
Wir hoffen, dass uns das „Ankommen“ nicht allzu schwer fallen wird. Unser beider Plan ist es, auf jeden Fall schnellstmöglich wieder den „Anschluss“ an unsere Ausbildung zu finden. Fabio wird wieder in sein Jus-Studium einsteigen und Elias wird die Aufnahmeprüfung für Schauspielausbildung versuchen.

Das Zelt als Heimstätte für neun Monate
© www.graz-tokyo.at