Halloween steht vor der Tür – doch wo kommt es her?

Das Grusel-Fest Halloween hat sich auch bei uns einen festen Platz erobert. Vor allem Kindern macht es einen Heidenspaß. Doch gibt es nicht auch heimische Wurzeln für den angeblich uralten Brauch, wie Keltenfans und Hobbyforscher vermuten?

Fest steht nur: Die katholische Kirche gedenkt seit dem frühen Mittelalter am 1. November aller ihrer Heiligen. Die vorangehende Nacht heißt im Englischen „All Hallows’ Eve“ oder Halloween. Die Ursprünge liegen wohl in heidnischen Bräuchen, erklären Forscher. Schon die Kelten sollen Ende 31. Oktober Jahresanfang und Ende des Sommers gefeiert haben. In neuerer Zeit wurde es ein Spaß für die Kinder: Sie ziehen als verkleidete „Geister“ von Haus zu Haus und bitten um Süßes – Geizigen wird gern ein Streich gespielt. Irische Siedler brachten den Brauch in die USA und von dort kehrte er Ende des 20. Jahrhunderts nach Europa zurück, auch unterstützt durch Hollywood-Knaller wie „Halloween – Nacht des Grauens“. Schon viel länger stellen in der Steiermark Landwirte am Ende der Erntezeit beleuchtete Kürbis-„Plutzer“ auf – vermutlich auch als Zeichen des Totengedenken.

Gruslige Kürbislampen gehörten in der Steiermark schon vor dem Import von Halloween zum Erntefest. (Foto: Petar Milošević, CC BY-SA 3.0)

Doch wie lautet der wissenschaftliche Befund? Die Volkskundlerin Edith Hörandner veröffentlichte 2005 den Band „Halloween in der Steiermark und anderswo“. „Eine tatsächliche Kontinuität zu den Kelten ist wohl in den Bereich des Mythos zu verweisen“, befand die Kulturanthropologin. Letztlich wurde ein importiertes Fest mit heimischen Bräuchen vermischt, wie der „Unruhnacht“ vor Allerheiligen, in der Bauernburschen allerlei Unfug trieben, und dem „Heischen“, bei dem Bettler bei Bauernhöfen um eine Spende baten. Das freut Kürbisbauern und Geschäfte, die vom verstärkten Absatz von Süßwaren profitieren. Aber auch der Spaß für die Kleinen ist garantiert, auch wenn „konservative Geister“ über den US-Import lästern.