Ja, Sie haben richtig gelesen! Die Steiermark ist nicht nur ein attraktives Reiseziel, sondern eine neue Heimat des fernöstlichen Getreides Reis.

Was zunächst etwas seltsam klingt, hat es in der Geschichte der steirischen Landwirtschaft schon öfter gegeben. Schließlich stammen viele„ursteirische“ Kulturpflanzen von außerhalb Europas. Ölkürbis, Mais (auch Kukuruz, Woazstriezel), Paradeiser oder Käferbohnen kommen ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Von den Erdäpfeln in unzähligen Varianten ganz zu schweigen.

Auf dem ersten Blick ähnelt der Reis heimischen Getreidesorten.

Vor rund fünfzehn Jahren begann die Bauernfamilie Franz und Adele Fuchs aus Pölten bei Klöch in der Südoststeiermark, sich nach neuen Kulturen umzusehen. Damit wollte man das Angebot im Hofladen auszuweiten, berichten die beiden: „Es fing damit an, dass wir Buchweizen, also Heidenmehl, in der Region vergeblich suchten. Wir starteten daher selbst einen Versuch und siehe da: es funktionierte auf Anhieb super.“ Einige Zeit später, im Jahr 2010, beim Backhendlessen im Gasthof Palz, stellte sich das Ehepaar ebenso die Frage: „Warum gibt es eigentlich keinen steirischen Reis?“

Franz und Adele Fuchs: Pioniere des steirischen Reisanbaus

Danach begannen Recherchen, Exkursionen und intensive Gespräche, erzählt FR

Franz Fuchs: ” „Wir haben unsere Herausforderung im Reisanbau gefunden . Nach mehrjähriger Testphase war es so weit, und wir konnten unseren ‚Steirerreis‘ in den Verkauf bringen.“ Die Anbauflächen wurden mit Unterstützung weiterer Landwirte n auf rund 30 ha erweitert, sodass man steirischen Reis nun ganzjährig in vielerlei Form anbieten kann. Er verkauft sich in vielerlei Gestalt an den Mann bzw. die Frau gebracht: als Vollkornnatureis ebenso wie als polierter Mittelkornreis, der sich bestens für Risottos und Sushi eignet. Daneben entstehen aus dem Getreide auch Mehl, Gries, Nudeln, Zwieback sowie Reisbier.

Ob als Beilage oder Hauptgericht, steirischer Reis schmeckt köstlich.

Diese Produkte gibt es im eigenen Hofladen, und vielen Geschäften in der Region und darüber hinaus. Die Variationsmöglichkeiten von der einfachen Beilage zum Hendl oder Fisch über Laibchen und Knödel bis hin zu raffinierten Süßspeisen sind unbegrenzt. Steirischer Reis ist wie sein Verwandter in Asien völlig frei von Gluten, braucht aber im hierzulande üblichen Trockenanbau nur ein Viertel der Wassermenge gegenüber den Nassreisfeldern in Fernost.